Jung, Akademiker und nun? Ihre Chance als aufstrebender Wissenschaftler in Baden-Württemberg


Was tun nach der Uni? Das naturwissenschaftliche Studium ist geschafft und was jetzt? Baden-Württemberg zählt zu den wirtschaftsstärksten und wettbewerbsfähigsten Regionen in Europa und wurde 2006 zur innovativsten Region Europas gekürt, daher gelingt den meisten Naturwissenschaftler der Einstieg in das Berufsleben sehr gut, die Arbeitslosenquote liegt hier bei gerade mal 2%, wenn auch nicht jedem die Möglichkeit geboten wird, an naturwissenschaftlichen Fragestellungen zu arbeiten. Die meisten Wissenschaftler sind besonders wegen ihrer analytischen Fähigkeiten begehrt, weniger aber wegen ihrer Fachkenntnisse.

Insbesondere haben junge Naturwissenschaftler (lt. Arbeitsagentur) große Chancen im Bildungswesen, öffentlichem Dienst, im Gesundheitswesen, bei Versicherungen oder Finanzdienstleistern sowie auch bei Umweltverbänden ein gutes Stellenangebot zu finden. Auch der Quereinstieg als Lehrer in den Fächern Physik und Chemie ist aufgrund der Mangelbesetzung jederzeit denkbar.

Der Großteil der Arbeitgeber legt sehr viel Wert auf min. den Masterabschluss, viel lieber werden aber die bereits promovierten Akademiker gesehen. Dennoch sollten auch Bachelorabsolventen nicht den Mut verlieren – etwa 1/3 findet einen gut dotierten Arbeitsplatz.

Durchaus kann es aber, gerade bei Berufseinsteigern zu einer Aneinanderreihung befristeter Verträge kommen, die Stunden auf mehrere Arbeitgeber verteilt.

Schon während des Studiums sollten man sich Gedanken über den späteren Berufsweg machen und sich die Frage nach dem Wo und Wie stellen. „Möchte ich lieber in den gut geführten Familienbetrieb oder in die Arbeitskultur eines Großkonzerns eintauchen? Liegt mir das Spezialgebiet oder möchte ich einen größeren Bereich in Zusammenarbeit mit anderen Wissenschaftlern oder interdisziplinären Abteilungen?“ Wichtig ist immer: so früh wie möglich Kontakte knüpfen, Anwendungsbezogen Forschen und/oder bereits während des Studiums Praktika absolvieren oder einer Nebentätigkeit nachgehen! Hier bieten sich große Vorteile in der späteren Bewerbungsphase.

Wer gerne im Bereich Lehre und Forschung arbeiten möchte, sollte in jedem Fall seine Promotion erfolgreich abgeschlossen haben; durch das neue Wissenschaftszeitvertragsgesetz hat man die große Möglichkeit, auch unbefristete Anstellungen finden zu können. Leidenschaft, Optimismus aber auch das Quäntchen Glück sind hier gefragt, denn Garantie auf Karriere gibt es hier keine. Auch Fleiß und Zielstrebigkeit ebnen noch lange nicht den Weg zum Lehrstuhl, denn diese sind begrenzt und oft über Jahre hinweg besetzt.

Naturwissenschaftler steht jedoch auch der Weg in die Wirtschaft offen. Allerdings sollte man hier nicht allzu viel Zeit verstreichen lassen, denn viele Arbeitgeber stellen in Frage, dass sich ein langjähriger Wissenschaftler noch auf die Anforderungen der Wirtschaft einlassen kann.

Wer den Hang zur Risikobereitschaft spürt, weniger Wert auf Gehalt und Struktur legt, sich dafür mehr selbst verwirklichen und in Eigenverantwortung arbeiten möchte, dem bieten Start-up-Unternehmen viele Wege aber auch die eigene Existenzgründung ist mit einer guten Idee und den richtigen Investoren gut zu verwirklichen.

Auch die Tätigkeit als Unternehmensberater ist eine gute Alternative, gerade für junge Absolventen. Betriebswirtschaftliche Kenntnisse sind hier von Vorteil, aber kein Muss. Naturwissenschaftler werden von Consulting-Firmen vor allem geschätzt für die Sicht auf die Lösung komplexer Probleme.

Viele Wissenschaftler zieht es aber auch in das Ausland, da das Arbeiten dort durchaus attraktiver ist. Es warten ein hohes Gehalt, mehr Flexibilität und gute Aufstiegschancen bei flachen Hierarchien und sehr viel weniger Bürokratie.

Aber was passiert wenn der Wunsch besteht doch wieder zurück in die Heimat zu kehren? Diverse Förderprogramme machen es möglich, die Wiedereingliederung in die deutsche Wissenschaft zu fördern. Die Deutsche Forschungsgemeinschaft, die Daimler und Benz Stiftung und auch die German Scholars Organization e. V. bieten diverse Programme für Rückkehrstipendien an.

Aber welche Berufe auch immer für junge Naturwissenschaftliche Akademiker zutreffen, eins ist Fakt: 30 Nobelpreisträger forschten bisher an den Universitäten in Baden Württemberg. Ein besonders geistiges Klima muss also dieser Orts vorherrschen und warum nicht hier die Endstation der wissenschaftlichen Laufbahn verbringen? Attraktiv alleine ist, das Baden Württemberg neben Bayern die höchsten Einkommen zu bieten hat, hier spricht man von einem Mehr von ca. 50.000 Euro jährlich. Sicherlich ein großes Plus um sich eine Anstellung in diesem Teil Deutschlands zu suchen.